Dienstag, 9. September 2014

Sind wir alleine - Teil 2

09.09.2014

Wie die Aufmachung meines Blogs und mein erster Blog-Beitrag erahnen lassen, hege ich ein besonderes Interesse an diesem Thema und hoffe, damit eben nicht alleine zu sein :-)

Man führe sich vor Augen, dass wir im Grunde Kleinstlebewesen sind, die auf einem Staubkorn leben. Und dieses Staubkorn, im Verbund mit seinem Zentralgestirn, der Sonne, und den weiteren Planeten und Trabanten unseres Sonnensystems, mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Stundenkilometern durch das Universum schwirrt. Während wir zugleich Teil einer Galaxie sind, unserer Milchstraße, die ebenso durch den Raum rast und wiederum nur eine von schätzungsweise 100 Milliarden weiterer Galaxien ist. Einfach unfassbar!

Unsere Sonne, nichts anderes als ein Stern, ist ca. 150 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. Ihr Durchmesser von rund 1,4 Millionen Kilometer entspricht mehr als dem 100fachen der Erde. Hätte die Sonne einen Durchmesser von einem Meter, wäre die Erde damit gerade mal einen Zentimeter groß! Winzig also.

Die Masse der Sonne macht beinahe 99,9% unseres gesamten Sonnensystems aus und ist dennoch ein eher kleines Mitglied der am Sternenhimmel sichtbaren Lichtpunkte. In einem Buch über das Hubble-Weltraumteleskop ist unter anderem zu lesen, dass es mehr Sterne gibt als Sandkörner an allen Stränden dieser Erde; 100.000.000.000 mal 100.000.000.000! Einfach unvorstellbar!

Die Entfernungen sind so riesig, dass der Teil, den wir nachts am Sternenhimmel mit bloßem Auge oder auch mit einem Teleskop, egal wie groß dieses sein mag, sehen können, nicht der Gegenwart entspricht. Vielmehr schauen wir dabei in die Vergangenheit! Denn das Licht eines entfernten Sterns benötigt trotz der uns bekannten größten Geschwindigkeit, der Lichtgeschwindigkeit eben, doch seine Zeit, bis dieses bei uns ankommt und damit sichtbar wird.

Licht bewegt sich mit beinahe 300.000 km pro Sekunde, 18 Millionen Kilometer pro Minute, mehr als 1 Milliarde km/h oder auch mehr als 7 mal pro Sekunde um die Erde. Ein Stern, der von uns "nur" ein Lichtjahr entfernt ist, ist damit also 9.460 Milliarden km weit weg! Auch das schnelle Licht braucht von dort bis zu uns damit genau ein Jahr. Selbst das Licht der Sonne benötigt bis zur Erde rund acht Minuten!

Wir sehen damit also bei einem ein Lichtjahr entfernten Stern ein bereits ein Jahr altes Licht bzw. ein Jahr alte Bilder, also die Vergangenheit! Ein Stern, der 1.000 Lichtjahre weit weg ist, "zeigt" damit, was dort vor 1.000 Jahren vor sich gegangen ist. Umgekehrt könnten Bewohner eines 1.000 Lichtjahre entfernten Planeten "sehen", was bei uns vor 1.000 Jahren geschehen ist. Wenn da mal nicht irgend wann schlauere Köpfe als meinereiner das Geheimnis der Zeitreise lüften. Einstein lässt grüßen!

Wir sehen also am Nachthimmel die Vergangenheit. Mit bloßem Auge also was zwischen 4 und 3.000 Jahre zurück liegt. Noch weiter entfernte und nur mit großen Teleskopen zu sehende Sterne existieren vielleicht gar nicht mehr. Das Licht von anderen, jüngeren Sternen ist indes noch gar nicht bei uns angekommen. Einfach wahnsinnig, diese schier unendlichen Entfernungen!

Unendlichkeit! Was bedeutet das? Ist das Universum unendlich?

Nun, Unendlichkeit hat keinen Anfang und kein Ende. Sonst wäre die Unendlichkeit in die eine oder andere Richtung ja nicht mehr unendlich. Ist das Universum nun in seiner Ausdehnung, also Größe, unendlich, müsste daraus doch resultieren, dass es auch bezüglich der Suche nach dem kleinsten Teil der Materie kein Ende geben dürfte. Oder?

Zurück zum "Größenwahn" unseres Universums und der Suche nach "Mitbewohnern", die es zweifellos da draußen auf einem der abermilliarden Staubkörnern, die um die abermilliarden Sterne kreisen, geben wird.

Mit riesigen Weltraumteleskopen suchen Wissenschaftler nach Planeten. Diese sind aber auch damit nur schwer zu finden, da von diesen selbst kein Licht ausgeht. Daher sucht man nach Schwankungen im Licht der Sterne. Diese Schwankungen sollen hervorgerufen werden, durch Planeten, die diese Sterne umkreisen und dabei in einem ständigen Rhythmus das Licht des Sterns geringfügig abdecken. Gefunden hat man dabei schon zahlreiche Planeten und praktisch täglich werden es mehr.

Warum dabei aber auf geringste Lichtschwankungen geachtet wird, das verstehe ich nicht! Müsste nicht vielmehr ein Planet, auf dem ähnliche Zustände wie auf unserer Erde herrschen, der also innerhalb der so genannten habitablen oder auch bewohnbaren Zone um seine Sonne kreist, das Licht seines Sterns ganz verdecken? Müsste man also nicht eher nach Sternen suchen, deren Licht in regelmäßigen Abständen ganz "aus" geht?

Unsere Erde ist, wie bereits festgestellt, rund 100 mal kleiner als die Sonne. Der Mond ist nochmals rund nur ein Viertel so groß wie die Erde. Dennoch reicht dies aus, um die Sonne bei einer Sonnenfinsternis praktisch vollständig abzudecken. Umgekehrt reicht die Größe unserer Erde aus, um das Licht der Sonne bei einer Mondfinsternis vollständig abzudecken und den Mond damit im Schatten der Erde beinahe unsichtbar zu machen.

Hätte nun ein Planet mit einer der Erde vergleichbaren Größe, der einen unserer Sonne vergleichbaren Stern im richtigen Abstand umkreist, nicht den gleich Effekt zur Folge, nämlich, dass wir den bei einer Umkreisung dahinter liegenden Stern kurzzeitig gar nicht sehen können? Ein Planet, der so nahe um seinen Stern kreist oder dessen Stern so riesig wäre, dass dessen Licht nur geringfügig abgedeckt wird, kann doch nur unserem Merkur oder allenfalls der Venus ähneln und damit in keinem Fall bewohnbar sein!?

Natürlich ist das hier von mir Gegebene nicht alles auf meinen Mist gewachsen. Das lässt sich alles im Internet, Wikipedia sei dank, finden. Eine Antwort auf meine Frage konnte ich aber nicht finden.

Und daher beende ich auch meinen zweiten Beitrag mit einer Frage und hoffe darauf, dass mir diese jemand beantworten kann :-)

Das nächste Mal schreibe ich über ein anderes Thema. Versprochen.

Euer

Michael Speiser






1 Kommentar:

  1. Bin nur ganz zufällig hier gelandet, aber Ihre Frage kann ich beantworten. Dass der Mond in der Lage ist, die viel größere Sonne zu verdecken, liegt daran, dass wir so nahe an ihm dran sind. In der Tat genügt schon ein Baum oder ein Auto um die Sonne derart zu verdecken - wenn man sich ganz in deren Schatten begibt, was nur möglich ist, wenn man eben nahe genug an dem Auto oder Baum steht. Genau diese Nähe fehlt uns aber, wenn wir ferne Sterne betrachten.

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